Liedertagebuch 1856

1) Geh nur hinaus und besieh dir dir Welt, und wann du von einem
Ende zum anderen bist, dann wirst du, was ich weiß, wissen,
Dass es die Müh des Besehns nicht austrägt: überall anders,
Doch dasselb‘ überall, ein wechsellos ewiger Wechsel.
Ich will bleiben indes und die lange begangenen Pfade
Länger begehn durch trautes Geheg und liebes Gelände,
Wo auf Tritten und Schritten Erinnrungen aus dem Gebüsche
Treten heran, und schweben herab auf Wolken des Abends;
Wo, mir selber begegnend, verloren geglaubtes ich finde,
Was ich gedacht und gefühlt und gehofft und geträumt und gedichtet,
Alles hinuntergeschwommen den Zeitstrom. aber zugegen
Alles dem sinnenden Geist, auch was abweisen er möchte.