(1) Wendest du den klaren Blick von mir:
Wird es Nacht auf allen meinen Wegen!
Nein, nicht gibt es Licht, noch Luft, noch Segen,
Wendest du den klaren Blick von mir!
Und so seh‘ ich glühend auf zu dir:
Lass, o lass zur Liebe dich bewegen!
Wendest du den klaren Blick von mir:
Wird es Nacht auf allen meinen Wegen!
(2) Liebe soll der Blick verkünden,
Wenn die Lippe schweigen muss!
Lieb‘ verlangt nicht Druck, nicht Kuss,
Liebe soll der Blick verkünden!
Und so muss der Zweifel schwinden
Nach des Auges leisem Gruß:
Liebe soll der Blick verkünden,
Wenn die Lippe schweigen muss.
(3) Küsse mich und gebe dich zufrieden;
Küssen ist der Sünde größte nicht!
Frage nicht erst, was die Menge spricht:
Küsse mich und gebe dich zufrieden.
Dem Natur so holden Mund beschieden,
Zwang den Kuss sie auf zu hoher Pflicht.
Küsse mich und gebe dich zufrieden,
Küssen ist der Sünde größte nicht.
(4) Weh! Kein Zeichen deiner Huld
Kann ich Armer mir erflehen!
Mag in Sehnsucht ich vergehen:
Weh! kein Zeichen deiner Huld!
Und so büß‘ ich schwer die Schuld,
Dass ich dir ins Aug‘ gesehen.
Weh! Kein Zeichen deiner Huld
Kann ich Armer mir erflehen.