(1) Nur einmal sah ich dich, und niemals wieder,
Dich, meines Lebens schönsten Silberblick!
Ich rufe nun vergebens dich zurück:
Nur einmal sah ich dich, und niemals wieder!
Drum sollen ewig klagen meine Liederblüten
Um diese Gunst und dieses Missgeschick,
Dass ich nur einmal sah, und niemals wieder,
Dich, meines Lebens schönsten Silberblick.
(2) Am Wasserfall,
Da ist mein liebster Aufenthalt
Im ganzen großen schönen Wald,
Am Wasserfall;
Wo’s Klagelied der Nachtigall
Durch Bach- und Laubgeflüster schallt,
Da ist mein liebster Aufenthalt,
Am Wasserfall.
(3) Erinnerung
Wie sie ein Täubchen sanft gefangen hielt,
So hatt‘ ich sie zum ersten Mal gesehen!
Und so um meine Freiheit war’s geschehen,
Wie sie ein Täubchen sanft gefangen hielt.
Doch, meine höchste Freiheit war erzielt,
Als ich es laut sang in der LIebe Wehen:
Wie sie ein Täubchen sanft gefangen hielt,
So hatt‘ ich sie zum ersten Mal gesehen!
(4) An jenem Tag, wo sie mich Bruder nannte,
Und treu den Arm als Schwester um mich wand –
O, welche sel’ge Lust ich da empfand
An jenem Tag, wo sie mich Bruder nannte!
Und wie die Sehnsucht, die verzehrend brannte,
Vor heil’ger Glut der Geisterliebe schwand
An jenem Tag, wo sie mich Bruder nannte,
Und treu den Arm als Schwester um mich wand!