Schöner alter Götterhimmel,
Der du einst herabgeblauet,
Lächelnd, auf das seel’ge Leben
Jener Jugendwelt der Menschheit –
Wie so frühlingswonnetrunken
Streckten selbst die starren Bäume
Ihre nackten schwarzen Äste
Sehnsuchtsvoll zu dir empor,
Als du heut‘ die ersten Wellen
Deiner süßen Frühlingslüfte
Aus dem endlos blauen Meere
ließest hin zur Erde schwellen!
Selbst die dürren toten Blätter
Zitterten, als ob sie lebten,
Da geküsst vom Frühlingshauche
Sich der Saft der Zweige regte.
Das steht, was nach der fortwährenden Erwähnung des Frühlings nicht mehr wundern kann, in einem Text namens „Römischer Frühling“, der, auch das wurdert dann nicht mehr, in Rom geschrieben wurde: 1846, Anfang Februar, von Adolf Sahr. Insgesamt keine irgendwie bemerkenswerten Verse; wäre da nicht dieser Reim, „Wellen – schwellen“, der unvermutet in den ungereimten, gereihten Vierhebern aufklingt und eine eigenartige Wirkung macht! (Achtlos gearbeitet hat Sahr hier allerdings sicher nicht – im übrigen Text finden sich noch einige Reime.)