Bücher zum Vers (97)

Peter Hess: Epigramm

1989 als 248. Band der „Sammlung Metzler“ bei Metzler erschienen, ist dieser Band trotz seines vergleichsweise geringen Umfangs eine schöne Einführung in eine heute, im Vergleich zu früheren Zeiten, eher weniger beachtete literarische Gattung.

Nach zwei kurzen Kapiteln zur Theorie des Epigramms und deren Geschichte widmet sich der restliche Text dem „Epigramm in der deutschen Literatur“, sowohl im allgemeinen wie auch anhand der Epigrammatiker Martin Opitz, georg Rudolph Weckherlin, Friedrich von Logau, Johannes Grob, Christian Wernicke, Daniel Czepko, Johannes Scheffler, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller, Franz Grillparzer, Eduard Mörike, Friedrich Hebbel und Bertolt Brecht.

Wenn euch einige dieser Männer eher Theoretiker des Epigramms waren als selbst schaffende Verfasser von Epigrammen, und wenn ich auch nicht recht einsehe, warum gerade Grillparzer so viel Raum gegönnt wird (der Wert seiner Epigramme zumindest erscheint mir gering): Die Auswahl ist gut und die Beschäftigung mit Gedanken und Werken der Genannten fördert und vertieft das eigene Verständnis der Gattung Epigramm ganz sicher!

Ein ganz kurzes Epigramm darf am Schluss nicht fehlen:

 

An die Leser

Leser, wie gefall ich dir?
Leser, wie gefällst du mir?

 

– Das stammt von Friedrich von Logau, einem wirklich wunderbaren Barock-Epigrammatiker!

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