Das tägliche Brot
(1) O wundervolle Himmelsgabe
auf Menschentischen, heilges Brot!
Die Hoffnung trug ein Korn zu Grabe,
O wundervolle Himmelsgabe!
Ein Halm entstand, des Auges Labe,
Mit hellem Grün im Morgenrot.
O wundervolle Himmelsgabe
Auf Menschentischen, heilges Brot!
(2) Von Liedern war der Halm umklungen;
Gott hat den schönen Halm bewacht.
Die Lerche hat sich aufgeschwungen:
Von Liedern war der Halm umklungen,
Auch Heimchen haben ihm gesungen,
Und Lüfte wiegten ihn bei Nacht.
Von Liedern war der Halm umklungen,
Gott hat den schönen Halm bewacht.
(3) Und von geschnittnen goldnen Ähren
Kommt Segen nun in jedes Haus:
Die Mühle klappt, den Kern zu klären;
Und von geschnittnen goldnen Ähren
Muss weiter sich der Kern bewähren
In Flut und Ofenflammenbraus.
Und von geschnittnen goldnen Ähren
Kommt Segen nun in jedes Haus.
(4) Du Geber in der Sternenhalle,
Gepriesen seist du früh und spät!
Mit heilgem Brot versorg uns alle:
Du Geber in der Sternenhalle,
Erfreu mit Erntejubelschalle
Auch den, der oft nur Tränen sät!
Du Geber in der Sternenhalle,
Gepriesen seist du früh und spät!