Zweiter Gesang

Froher entsteig ich dem finstern Gebiet der nächtlichen Schauer
Als des Erebus Dunkel vordem der thrazische Barde;
Sehe mit Wonne den Tag, und das heilige Licht, und des Himmels
Ewigen Azurdom, geschmückt mit der strahlenden Sonne,
Welche den Saum der Wolkengestalten im Abend vergüldet.
Erde, wie bist du so schön? Ein irdischer Himmel, der Wohnsitz
Meiner befreundeten Menschen. Empfangt mich wieder, empfangt mich,
Teure, verbrüderte Menschen, in eurem geselligen Kreise!
Euch zu Liebe betrat ich der Nacht pfadlose Gefilde;
Aus einödiger Tiefe zurückgekehret zum Schauplatz
Einer bekannteren Welt, wo glühendes Leben sich reget,
Wo der Wälder Gesang mich tausendstimmig bewillkommt,
Eil ich, in eurer Umarmung zu ruhn mit herzlicher Inbrunst.
War die Göttin mir gleich Begleiterin, dennoch erfüllt mich
Feurig der Drang, an euch mich zu schließen, der Mensch an die Menschen.
Euch viel näher verwandt schmiegt herzlicher, inniger, trauter,
Voll des wärmsten Gefühls, an das eure mein Herz sich, empfindet
Menschlicher. Traun! Oft hat mein Busen dieses empfunden,
Wann ich stand an dem Lager des ächzenden Kranken, und ringsum
Jeglicher Blick in dem meinen zu lesen suchte das Urteil
über Leben und Tod; doch dann auch, Heil mir! empfand ichs,
Wann ich der Blindheit Nacht wegnahm von dem Auge der Brüder,
Dass sie wieder den Tag aufglühn sahn, zitternd sich freuten
Ob dem erneuten Wonneanblick der teuren Geliebten.
Rettungsdank, ihn ernten, entzückt mit der Wonne der Götter
Sterbliche. Rettungsdank zu verdienen, beginn‘ ich von neuem
Meinen Gesang zum Preis der genesungsströmenden Urnen.

Jeglicher Heilungsquelle bewundernswürdigen Ursprung
Hab ich kennen gelernt, und belauscht ihr kindliches Lallen
Dort, wo die alte Nacht in schaurigen Grotten sie gängelt.
Muse, mit mir besuche sie nun in der Fülle der Jugend,
Wo sie zuerst den Felsen entstürzt, mit Silbergesprudel
Freudig die Sonne begrüßt, und in schöneren Ufern dahinwallt,
Oder sich tief im Haine verliert, wo gaukelnde Weste
Sich an der kühlenden Welle die matten Schwingen erfrischen!
Doch, wo beginne, wo end‘ ich? Es fasst ja die Namen der Quellen
Keine Zahl; auch wär‘ es vergebens, jede zu nennen.
Fruchtlos wär‘ es, im Liede die Nymphen alle zu preisen,
Welche der Vorwelt Barden mit Hymnen ehrten; es sind ja
Längst im Strome der Zeit die silbersprudelnden Urnen
Jener Najaden versunken. Kallirrhoe spielt mit den Schwestern
Nicht mehr unter den Palmen am Ufer der Quelle Phiala.
Juda wallet nicht mehr zu der salomonischen Tadmor
Quellen, die jetzo vielleicht im Sande der schweigenden Wildnis
Unter den moosigen Trümmern versiegen der alten Palmyra.
Selbst der herrliche Chor von Hellas Efydriaden,
Ach! er entfloh schon längst zum Korallenhaine der Mutter,
Dort in stiller Trauer zu weinen über Achaeas
Hingeschwundenen Ruhm. Ausoniens liebliche Nymphen
Laden nicht mehr mit Silbergesang das mächtige Volk ein
Aus hetruskischem Stamm. Die heilsamen Quellen zu Bajä
Lispeln mit lyrischem Ton in Flakkus Liedern allein noch.
Albion locket mich zwar mit seinen besungenen Hainen
Unter die freundliche Schar der perlengeschmückten Najaden,
Ladet mich ein an der sanften Avonia Feengestade,
Wo noch oft in der Sommernacht um die Grotte, die Shakespeare
Einst als Knaben verbarg, Melodien der Geister ertönen.
Zwar winkt dort mir die Schwester mit ihren goldenen Zinnen,
Attischen Marmorgebäuden, mit ihren Hügeln und Gärten,
Wo sich die Zwillingsschwestern ergehn, Gesundheit und Freude;
Zwar in den Talen der Alpen und Apenninen entrieselt
Mancher Genesungsbrunnen der moosbewachsenen Felskluft,
Und die Schalmeien der Hirten belauscht oft eine Najade,
Wert des Gesangs, und der Kränze, geflochten von euch, ihr Kamönen:
An der besegelten Wolga Gestad und in Tauriens Steppen
Nahm, o forschender Pallas, dich auf heilbringender Nymphen
Felsenbehausung; dir scholl in einsam bewanderter Wildnis
Zarizinens Gesang aus ihrer verborgenen Grotte.
Doch ich feire sie nicht; mir winkt in Teutoniens Wäldern,
Reicht mir die Leier der Barden das Vaterland zum Gesange.
Reich ist das heilige Land Thuiskons, reich an des Halmes
Frucht nicht allein, an Trauben, Gewild, Bergwäldern und Landseen;
Auch ergiebiger sind an weitgefeierten Quellen,
Als die besungenen Höhn des Auslands, seine Gebirge.
Einigen unter der Menge der vaterländischen Nymphen
Tönt mein Feiergesang; nur einige will ich bekränzen
Mit den goldenen Blumen des Hains am hohen Parnassus.

Dich vor allen, dich grüßt mein Lied vor allen in Winfelds
Tal, o heiliger Born, du Göttergeschenk Hygieens!
Wo der Druiden Orakel vordem schon ehrten die Völker.
Seit Jahrtausenden wallet das Siechtum schon zu den Hallen,
Wo dein flüssiges Silber mit lautem Gesprudel emporquillt.
Weichlinge, die sich im Hain zu Paphos frühe verirrten,
Die den himmlischen Amor verkannten, den irdischen liebten,
Tauchen sich hier in die Flut, und Kraft kehrt wieder den Nerven.
Dein Heilwasser entwinkt die langsam sterbende Schwermut
Ihrem Zypressenhain in der Fröhlichkeit rosenumblühte
Lauben; entwinkt Einöden den melancholischen Tiefsinn
Zu den blühenden Gärten, und grünen Gehegen der Freude.
Zu dir pilgert das Mädchen, ein zitterndes Opfer verschmähter
Liebe, der Jüngling zu dir, an dem die Liebe sich rächte.
Siehe, und Friedrich, dem Helden, entwölkte den Adlerblick einst
Dein ambrosischer Trank, und es reift in der glühenden Brust ihm
Mächtiger Taten Entwurf! Im Cheruskawalde durchdrang ihn
Herrmanns kriegrischer Geist, und du stähltest zu künftigen Siegen
Ihm den gewaltigen Arm! Dein Ruhm sei ewig, wie Friedrichs!

Meld‘, o Muse, des Bades Entdeckung am Ufer der Töpla!
Unter dem lauten Getön hellgellender Hörner durchsuchten
Jäger das waldige Tal, und hinter dem fliehenden Dammhirsch
Scholl der Doggen Gebell, dass rings erwachte der Nachhall.
Plötzlich stürzte das Wild im Entfliehn, und zappelt‘ am Boden,
Unten am Schenkel gelähmt vom heißaufsprudelnden Bergquell,
Der dort unter Wacholdergesträuch sich ergoss. Und berühmt ward
Bald das Genesungsbad, und Völker vom Morgen und Abend
Strömten herbei, wie vordem zum Orakel des felsigen Delphi.
Hier quillt Rettung dem Dulder der unaussprechlichen Martern
Jener Gesellin der Gicht, von einerlei Mutter geboren.
Kalkulofuria heißet der Name dieser verhassten
Quälerin; sie zu verjagen vermag oft keiner der Meister;
Selbst nicht dem Koer, und käm‘ er zurück aus Elysiums Hainen,
Wäre die höllische Macht des Ungeheuers bezwingbar.
Aber die Feindin ganz zu zermalmen rüstet geheime
Kraft dies heilsame Bad. Zum Acheron flieht das Verderben.
Wie vom flutenden Nil Ägypten empfängt die Befruchtung,
Dann aus ebbendem Strom wie neugeschaffen hervorgeht,
Blühet: so steigt hier selber das Alter, gekrönet mit Jugend,
Aus der umfangenden Flut. Hier schleudert die Krücken der Krüppel
Weit von sich weg mit Gejauchz; hier stärkt sich der Lahme zum Reigen.
Jünglinge, welche den Pfad der sittlichen Tugend verließen,
Und an Cytherens Altären die Blüte der Jugend und Unschuld
Opferten, baden sich hier, und den Wangen kehret der Frühling,
Aber die Ruhe der Seele, des Herzens edenischer Friede
Kehrt ach! nimmer zurück. Denn o! wo quillt ein Nepenthe
Für die Martern der Reue, die Qual des erwachten Gewissens?

Wem doch schweiget der Hain hochfeierlich? Ist der Bezirk hier
Heilig dem örtlichen Gott? Ist hier ein Tempel der Nymphen?
Schlummert in moosiger Grotte vielleicht dort selber Bilina?
O du, welcher der Hallen sich naht der weißen Najade,
Tritt sanft über die Schwell, und erquicke dich! Lege zum Dank ihr
Auf den Felsenaltar des Frühlings helleste Blume,
Schweigend, und fleh‘ um Gedeihn in festlicher Stille die Göttin!

Wo nun Töplitz empor sich hebt mit prangenden Häusern,
Anmutsvoll von Gärten umringt und Rebengefilden,
Graunvoll wölkte sich hier die Nacht eins über der Heide,
Und die verkümmerten Adern der Heilflut rieselten fruchtlos
Hin in den Waldmorast, willkommen den borstigen Ebern,
Die, von der Herde verirrt, im qualmenden Pfuhle sich wälzten.
Doch am dritten Tage verriet ihr Geschrei sie den Hirten
Tief im innersten Forst. Hier hatten indes um die Mündung
Weggewühlet den Schlamm mit dem Rüssel die grunzenden Eber:
Und es ergoss sich der Quell ungehindert mit grünlicher Welle,
Jetzt ein gepriesenes Bad, das Asyl qualduldender Kranken.

Aber wie rühmt mein Lied, Spanymphe, wie rühmt es dich würdig?
Fünf sind deiner Geschwister, und jegliche spendet die Fülle
Ihrer kristallenen Fluten zum Heil der leidenden Menschheit.
Dein Heilwasser entführt den Mutterquellen der Heimat
Ins umliegende Land auf schwer hinrollender Achse
Jährlich der Handel, entführt auf Schiffen der kühnere Segler
Über den Rücken des Meers zu des Indus Reich und den Inseln.
Albion kennt dich, es kennt dich Hesperien, ach! und der Franken
Unglückseliges Volk, das jetzt in dem Blute der späten,
Allzuschrecklichen Rache den meuchelmördrischen Dolch färbt.
Ha! Noch schmettern die Kriegsdrommeten, noch hallet der Donner
Dumpf in der Sieger Triumpfausruf und der Fallenden Angstschrei;
Blut strömt über das Feld; Europa zittert; der Schutzgeist
Galliens flieht unwillig, und weint in der Öde den Hinsturz
Seines Reiches, wo jetzt die wütende Furie Rachsucht
Sitte, Gesetz und Recht in die Acht erklärt und dahinwürgt.
Kehr‘, o Friede, zurück! Mit Sehnsucht harren die Völker.
Komm und pflanze Minervens lebendig grünenden Ölbaum
Statt des verdorrenden Freiheitsbaums in Galliens Ebnen.
Kehr, o Friede, zurück, und winde den heiligen Ölzweig
Meinem Vaterland um die Stirn auch! Führe die Streiter
Aus dem blutigen Felde zurück in die Fluren der Heimat,
In den empfangenden Jubelgesang zurufender Städte,
Und zu den sprudelnden Urnen der segensreichen Najaden,
Dass die geschlagne Wunde vernarbe, das zehrende Fieber,
Durch die Fäulnis entflammt, den verstümmelten Gliedern entweiche!

Feire, Gesang, das Genesungsbad der pannonischen Nymphen,
Jeglichen Sommer besucht von den reichen Bewohnern der hohen
Kaiserstadt. Den Gehalt der weichen Gewässer erforschte
Jüngst erst Voltas Kunst; doch seit Jahrhunderten stieg schon
Aus den Strömungen hier bleichwangiger Siechlinge Menge,
Die der Genesung Glück verdankten dem kräftigen Heilbad.
Hier, ich bin es gewiss, hier hätte die brünstige Saphho
Sichrer die wütende Flamme getilgt, und Heilung gefunden,
Als durch jenen gefährlichen Sprung vom leukadischen Felsen
In das ionische Meer. Der Badende taucht sich gemächlich
Hier in die wallende Flut, und die lauliche Welle besänftigt
Mählich das glühende Blut in den Adern, empört von dem Fieber,
Das im Verborgenen flammt, und das Öl des Lebens verzehret.

Dich auch preise mein Lied, Selteria, liebliche Nymphe,
Deren Behausung sich wölbt in des Westerwaldes Umschattung,
Wo im klaren Forellenbach Philomele sich spiegelt.
Deinen Urnen entschöpft der denkende Fleiß der Erquickung
Nektar, und ehrt dich im stillen Gebet, und mit dankenden Hymnen.
Wem die stöhnende Brust einengt die Gewalt der Beklemmung,
Oder ein stockender Wust das feine Geäder der Lungen
Anfüllt, trinket den Quell, und atmet freier die Luft ein,
Atmet den Frühlingsäther, durchwürzt mit balsamischem Hainduft.

Tadel verdiente die Muse, wofern sie zu nennen verschmähte
Dich, wohltätiger Nymphenchor im Lande der Katten.
Zehn Stahlquellen, verkündet der Ruf, entrieseln in Schwalbachs
Waldigen Tälern dem hohlen Geklüft erzreicher Gebirge,
Jede mit Heilkraft schwanger, und reich an flüchtigem Äther.
Krankende, deren Gebrechen der Kunst der Meister nicht wichen,
Schieden getröstet von hier und dankten den helfenden Nymphen.

Bald wetteiferst du, bald! mit dem Chore dieser Najaden,
Nymphe, die dort an des Rheins Weinhöhn die Grotte bewohnet.
Traue der Muse, sie schaut der Zukunft ferne Gefilde.
Dies weissaget ihr Mund: Bald bist du berühmt, wie die Schwester,
Kränze sprossen dir schon, wie sie Clevias Locken umwehen,
Die nicht ferne von deinem Gebiet in dem Schatten des Lusthains
Spendet die silberne Flut dem hülfeverlangenden Kranken.
Nimm dies Blumengeflecht, den Herold künftiger Kränze
Und unsterbliches Ruhms, nimms, holde Nymphe! Dir bringt es
Als ein Weihegeschenk die heilsweissagende Muse.

Dein auch, Decia, warten hinfort Dankhymnen und Kränze,
Die dich unter den Menschen dereinst verherrlichen werden.
Bald wallfahren zu dir, wie zum Born der gepriesensten Nymphen,
Mädchen und Jünglinge; bald entschöpft graulockiger Greise
Zitternde Hand dein helles, verjüngendes Wasser dem Urquell,
Wos in der Fülle der Kraft, mit geistigem Äther geschwängert,
Nahe dem friedlichen Dorf vollströmenden Urnen entrauschet.

Dich auch segnete schon zahlloser Geretteter Menge,
Nymphe des Osterlands. Lustwälder und blühende Gärten
Pflanzt ein gütiger Fürst um deinen gefeierten Quell her.
Allda verweilest du gern, wann still am sternigen Himmel
Wandelt der Mond, und die schlummernde Welt mit silbernem Flor deckt.
Zu dir gesellet sich oft des Talquells Schwesternajade;
Und die verschwiegene Nacht lauscht euren erhabnen Gesprächen
Über das göttliche Amt, wozu der ewige Pan euch
Weihete: wohlzutun, der Menschen Geschlecht zu beglücken.

Heil und Huldigung dir, Emseria, göttliche Nymphe!
Mütterlich nährte dich selbst die Natur in tauender Grotte,
Wo sie dich einsam erzog, und ewig blühend in Jugend
Sahst du Äonen entfliehn. Alt ist dein Ruhm, Hygieens
Priester verehrten dich schon in den grauen Tagen der Vorzeit.
O sei, Göttin, hinfort auch jeglichem hold und gewogen,
Der mit frommen Gelübden dir naht. Vor allen erbarme
Dich der Verlassensten, die den bekümmerten Arzt um Genesung
Trostlos flehn, damit dich dereins noch Sänger der Nachwelt
Durch unsterbliche Lieder verewigen unter den Menschen!

Welch ein gefälliges Opfer, o du, Schutzgöttin der Quelle
Dort an den Traubengestaden der Mosel, weihet der Dichter
Dir auf ländlichem Rasenaltar? Erfreun dich Violen?
Oder, gewunden zum Kranz, jungfräuliche Lilien? Liebst du
Mehr die festliche Rose, die Charis unter den Blumen?
Lieb dir sind Violen, noch lieber die festliche Rose,
Und am liebsten zum Kranz jungfräuliche Lilien; dennoch
Ist die willkommenste Gabe Gesang dir. Wer den Najaden
Darbringt, was er vermag, mit reinem Herzen, zum Opfer,
Solchen belohnt Wohlfahrt und Gedeihn in der Fremd‘ und daheim stets.

Trage, Begeistrung, mich hin zu den Höhn des wolkigen Taunum,
Den Wisbada bewohnt. Obsthaine, bekräuterte Wiesen
Schmücken das fruchtbare Tal; hinauf am sonnigen Abhang
Glüht fruchtschwer das Rebengeländer vom traubigen Herbste.
Siehe, die Lese beginnt, und der Most schäumt unter der Kelter,
Künftig die Freude des Mahls und die Labung des schwer Erkrankten.
Dir, o Nymphe, verdanket allein die balsamische Traube
Feuer und Kraft. Vielarmig durchströmt dein Quell des Gebirges
Kaltes Geklüft; verweilet in schaurigen Grotten, und spendet
Fruchtbarkeit aus: da füllet Gedeihn die schwellende Rebe.
Doch in der Traube Gold nicht allein vergeudest du Segen;
Denn im wimmelnden Tal grüßt unter lautem Gesprudel
Dein aufwallender Born den Tag als lauliches Heilbad.

Aachen, dich nennet der Ruhm vor vielen herrlichen Städten,
Denn du beherbergst gern in den altertümlichen Mauern
Jährlich der Fremdlinge Schar; die Bekümmerten kommen beladen
Ach! mit Krankheitsqual, und die Wiedergeburt zu dem Leben
Ist das holde Geschenk, das ihnen die sanften Najaden
Nach der keuschen Umarmung zum Angedenken gewähren.

Winkt nicht Baden mir dort mit den grauen Ruinen der Berghöh,
Wo noch wandeln die Geister der alten Heroen im Mondlicht?
Die du mit Matthison einst die bemoosten Trümmer der alten
Feste besangst, o Muse, so schön auch Echo die Töne
Widerhallet, so viel dein Lied auch Herzen gewinnet,
Auch mich hat es entzückt, zum schöneren würden dich hier noch
Diese Ruinen begeistern, zum schönern die reizende Gegend.
Schau, dort über der Stadt die Reihe der Traubengebirge,
Wo der schneitelnde Winzer den sonnigen Felsen hinanklimmmt.
Schau, wie ringsumher aus purpurner Ferne der Türme
Kuppeln, vom Abend beglänzt, herglühn, und hier in dem grünen
Tale der Strom die Bilder der farbigen Wolken zurückstrahlt!
Schau, wie der bläuliche Rauch dort abendlich über dem Landsitz,
Rings mit Hopfen umpflanzt, zum heitern Himmel emporwallt!
Welch anmutiges Hirtengeheg dort winkt dem Naturfreund,
Der hier weilt, und um Wiedergenesung die Nymphe des Quells fleht,
Der am Fuße des Bergs einladet zum heilsamen Bade!
Welch ein Gewühl um den Dom der Najade! Welch ein Getümmel!
Schau, wie drängt sich der Schwarm der Gesunden und Kranken am Eingang
Rings um den Marmor her mit der halbverloschenen Inschrift,
Welche dem Wanderer sagt, dass schon in den Tagen der Vorwelt
Hier der Gebrechliche wieder empfing das goldene Kleinod,
Dessen Besitz den Genuss der holden Güter des Lebens
Einzig würzt, und dessen Verlust der Sterblichen letzte,
Letzte Reise zum Land der nichtigen Schatten beschleunigt.

Schwebe, Gesang, vom Giebichenstein hinab in Salinens
Schattige Täler, hinab in Lauchstädts Ebenen! Siehe,
Von des erwachenden Tags aufglühendem Schimmer gerötet,
Blinkt dort über dem Brunnen der Dom, aus Quadern erbauet.
Brecht, Saxoniens Töchter, an siegenden Reizungen Hellas
Huldinnen gleich, an schlanker Gestalt und schwebendem Hergang,
Aber an zartem Gefühl den rosigen Mädchen von Lesbos,
Brecht mir Blumen im Hain mit euren Lilienhänden,
Leiht mir vom seidenen Haar, das euch um Busen und Schultern
Lockicht ruht, zur goldenen Fessel des duftenden Kranzes!
Flechtet ihn selbst, ihr Holden, und bringt ihn freundlich dem Sänger,
Dass er dort in dem Garten, im Dufte des dämmernden Fruchthains,
Der sie mit Blüten beweht, die wandelnde Nymphe bekränze!
Euch wird lohnen dafür mit freundlicher Hülfe die Göttin,
Euch mit segnender Hand selbst reichen die Flut der Genesung,
Wann Morbonens Hauch die Purpurblume des Mundes
Plötzlich versenget und bleicht, und die Kraft austrocknet der Nerven,
Oder ein langsam Fieber umflort den Blick der Gesundheit,
Der sonst Herzen bezwang, und nun stilltrauernd verglühet,
Gleich dem erlöschenden Stern am Saum der tagenden Wolke.

Folget mir nach, ihr Bürger der Königsstadt, an das Ufer
Jenes besegelten Stroms! Dort nachbarlich quillet ein Brunnen
Im anmutigen Tal. Hoch preisen die Meister der Heilkunst
Seine gesegnete Flut, die zum Heil dem entkräfteten Siechling
Strömt, und von neuem die Glieder mit Lebenswärme beseelet.
Wie sich um schmachtende Kräuter verbreitet des Taues Erfrischung
Nach anhaltender Dürre: die Blumen erheben die Häupter
Wieder, und rings errötet von purpurnen Keimen der Anger:
So durchdringet das Herz dem Badenden hier der Genesung
Wonne; Gesundheit wirft ihr Rosengewand um den Leib ihm;
Freudiger blicken umher die anmutstrahlenden Augen,
Freudiger wallt in den Adern das Blut, die Wangen umströmt Glut.

Thüringens Auen, empfangt den Sänger und Freund der Najaden,
Dass er besuche den Quell der einsamen Nymphe zu Bibra.
Fleuch in dieses Gefild, o Freund, der entzogenen Muße,
Fleuch aus lärmenden Städten in diese verschwiegenen Haine,
Wo kein Laut als jener von singenden Vögeln ertönet
Zu dem sanften Gelispel der lenzgenähreten Wipfel.
Hier lass unter der Lauherberge die Nymphe dir reichen
Ihren Nepenthekelch,und atme den würzigen Feldduft,
Wann der Morgen den Schmelz vielfarbiger Wiesen bepurpurt.
Wie der östliche Strahl die fliehenden Schatten verkläret
Einer Gewitternacht, und die säuselnden Lüftchen der Frühe
Alle Gewölke zerstreun: so wird den düsteren Nebel,
Der den Blick dir umflort, der Nelkenhauch der Genesung
Mählich verwehn; bald kehrt mit verjüngenden Strahlen die Sonne
Deiner Freuden zurück und übergüldet die Zukunft.

Muse, verschweige sie nicht, die heilsamen ländlichen Nymphen
Dort in Bohemiens Flur. Hervor im geselligen Landhof
Quillt vollwallend der Born der gelobtesten; viele der Schwestern
Strömen im freien Gefild aus steinerner Urne die Salzflut.
Wessen Verdauung der Wust schwarzgallichter Schärfen verschlämmet,
Drin sich der Keim entwickelt zu langsam tötenden Übeln,
Die, wie der gierige Wurm die gesundeste Pflanze des Gartens,
Endlich die nährenden Wurzeln des Lebensbaumes benagen:
Ihm beut hier die Genesung den goldenen Becher der Heilung,
Und zu Tisiphonens Reich entflieht das wüste Verderbnis.

Bist du Hesperiens Tälern entflohn, Egeria? Bist du
Jene Najade, die, gleich der helfenden Ilithyia,
Einst anriefen die Mütter der weltbeherrschenden Roma?
Bist du selber die Göttin Egeria? Oder empfingst du
Nur den ehrenden Namen von Numas ernster Gespielin?
Wer du auch seist, dich grüßt mein Lied mit dem herrlichen Namen,
Nennt dich Egeria, Göttin und Helferin, weil du den Heilquell
Hier im blühenden Tal hinströmst zum Segen der Menschen.

Wenn nicht ernster Gesetze Verwaltung, o Hoym, dich zurückhält,
Denen ein Volk willfährig gehorcht, des Rechte du schützest;
Du nicht eben verweilst in des Staats urkundendem Tempel,
Wo das gemeinsame Wohl dein anvertrautes Geschäft ist:
Dann Ruhmvoller, entneige dein Ohr nicht dem Liede des Sängers,
Den die Muse zum Lob heilbringender Quellen begeistert,
Welche den Tälern und Höhn in Silesiens Gauen entströmen.
Selbst du schufst den Dryaden und Nymphen den reizenden Park ja,
Holder Gesundheit Lieblingsgang, dein ländliches Tibur,
Dort an Viadrus Ufern, das jüngst dein König besuchte,
Und die bescheidene Kunst mit Beifallslächeln belohnte,
Sie, die erfindrisch der hehren Natur selbstständiges Urbild
Nachzubilden verstand in dem hohen Geiste der Briten.

Seid mir gegrüßt, ihr Sudeten! In euren arkadischen Talen
Weilt die Begeisterung gern, und Hallers unsterbliche Muse,
Wandelt‘ in diesen Gefilden ihr Fuß, erhübe von neuem
Ihren entzückenden Flug, wie vordem zum Lobe der Alpen.
Reich sind eure Wälder an Heilungskräutern, und reich auch
Ringsumher das Land an heilsamen Quellen. Bezeug es,
Du vor allen, du schönste Najade der grauen Sudeten,
Die mit wolkigem Haupt in deine Fluren herabschaun,
O Landecka! deren Kristall aus rauem Gestein hell
Über bemooste Klippen herab in das grünende Tal fällt.
Sage verbreitet, ein Hirt zur Zeit, wo des Sirius Gluthauch
Wälder und Saaten versengt, sei lechzend zur Quelle gekommen,
Aber sobald er des Wassers gekostet, habe sein Antlitz
Ob dem Schwefelgeruch sich verzerrt, und dem herben Geschmacke.
Doch die Gegend umher verdankt ihr Heil der Entdeckung.
Podalirius Enkel erkundeten dieser Gewässer
Kraft und gehalt, und geboten der Schar bleichwangiger Siechen
Oft, in das heilende Bad die gelähmten Glieder zu tauchen.
Wem entbrannt von der Glut, so lehrt die Kunde der Weisen,
Schwärt die Wimper der Augen, und trieft von giftiger Schärfe,
Wem ein zuckender Krampf den Leib mit Spannungen ängstigt,
Oder die krümmende Gicht auflöst das Gebein und die Sehnen:
Jedem zum Heil entstürzt Landeckas Urnen die Welle.

Gehe, Gesang, nicht vorüber der vielgefeierten Nymphen
Liebliches Kleeblatt dort in der wildromantischen Bergflur.
Jährlich schleicht um die Hallen der segensreichen Najaden
Müd und schwer, hohläugig und bleich die verdrossene Schwermut,
Während die Grazie Freude mit frischen Wangen, und freiem,
Lockicht fliegendem Haar, wie der Schmetterling eine Zypresse,
Leicht sie vorüber schwebt, doch oft den rosigen Nacken
Umdreht, Tränen im Blick, und die Leiden der Dulderin mitfühlt.

Freunde, begleitet mich hin, begleitet den Sänger zu jenem
Silbersprudelnden Born, der seinen gefälligern Namen
Einer der edelsten Frauen verdankt aus altem Geschlechte.
Hier wallt heitere Ruhe durch stille, friedliche Schatten;
Hier umsäuselt der Geist der hohen Verklärten noch öfters
Ihre Geliebten; es weihte zum Genius dieser Gefilde
Ihn Allvater, und segnend umschwebt er in heiligen Nächten
Wie ein Silbergewölk den Sternengürtel des Himmels;
Also umschwebt er segnend den mondbeschimmerten Heilquell.

Wert ist auch des Gesangs die ländliche Nymphe zu Salzbrunn,
Dort in den goldenen Auen des Fürstensteins. Mit den beiden
Schwesternajaden erhebt sie den Fuß zum festlichen Reigen
Oft in der duftenden Frühlingsnacht um den silbernen Heilborn,
Bis den Morgen die Schwalbe dem Dorf hellschwirrend verkündigt.

Reinerz, deinen Bewohnern ergießt ein heilsamer Bergquell
Seine perlende Flut. Die Nymphe dieser Gewässer
Ruht auf steinerner Urn‘ in der Grotte des Felsengebirges,
Aber zuweilen entschlüpft sie der Mosskluft, wallt an der Weistritz
Ufer im tauigen Gras und pflückt sich Blumen zum Kranze.

Dich, Skarsina, verschweigt nicht mein Mund. Dein stärkender Quell strömt
Jedem, der schöpfet und trinkt, den Balsam der hohen Gesundheit.
Oft entfliehet der türmenden Stadt einkerkernden Mauern
Pallas Geweihter, und sucht in deinen elysischen Gärten
Neues Lebensglück in der Jugend des purpurnen Jahres.
Zu dir flüchtet der Gram, einsiedlerisch saß er den Winter
Dort im dumpfen Gemach, und Schermut bleichte die Wang ihm;
Siehe, der Elende trinkt dein flüssiges Silber, und lebet.

Huldiget, Saiten, der Nymphe, die dort in dem ländlichen Flinsberg
Oft sich zum fröhlichen Mahl mitsetzt in der Hütte des Landmanns.
Zürne mir, Göttliche, nicht, dass meine Leier nicht längst schon
Tönte dein würdiges Lob, und deinen verjüngenden Nektar
Pries der horchenden Welt. Schon lange liebt‘ ich dich, Holde,
Seit du den Rosen der Jugend auf meiner Glycerion Wangen
Wieder zu blühen gebotst. Dir weihe Silesiens Dichter
Seiner Begeisterung Flug, und steige dem Schwane vom Bober
Nach zum hohen Olymp, wo Friedrichs Ehre der Sternnacht
Blitzendes Diadem mit neuem Schimmer verherrlicht!

Was gedenk ich der Nymphe, die dort in dem Tale der Freude
Unten am schroffen Gebirge bewohnt die dämmernde Grotte,
Wo sich ihr geistiger Quell ergießt? Was deiner, Codowa,
Deren erfrischende Flut aus sieben Mündungen herströmt?
Was auch endlich der sanften Najade, welche der schönsten
Bergstadt nachbarlich wohnt, und den Freund der hehren Natur oft
Winkt in des tempische Tal, wo des Kynasts ragende Waldburg
Abendlich glänzt, wann Hesper die Gipfel bestreut mit den Rosen
Aus dem glühenden Kranz, der seine Locken umduftet?
Hunderte kennen sie ja von Silesiens rosigen Töchtern,
Denen der Fluten Kristall, die purpurnen Adern durchströmend,
Kläret den Blick und den Demantglanz der Augen erneuet.

Gerne auch rühmte mein Lied dich, Nymphe des fruchtbaren Grüntals,
Doch dein heilsamer Quell strömt dürftig jetzt, und verachtet.
Vormals warst du berühmt; dein Heilbad scheuchte das Siechtum,
Wie mir ein Weiser erzählt, und war der Gebrechlichen Zuflucht.
Ach nun rinnt es dahin in das Schilf des sumpfigen Weihers
Fruchtlos. Einstens vernahm mein Ohr dein elegisches Klaglied,
Als ich im blühenden Tal lustwandelte. Trauernd erhobst du
Aus den Schilfen dein Haupt und lispeltest: „Wehe mir Armen!
All mein Ruhm ist dahin, und meine Kränze verwelken.
Kein mitleidiger Freund erbarmt sich mein, der Verlassnen,
Ach und ich war doch tröstlich und hilfreich immer dem Elend,
Dem ich reichte den Kelch der Genesung. Wehe mir Armen!
All mein Ruhm ist dahin, und all meine Kränze verwelken.“
Also klagtest du. Mir scholl wie der Äolusharfe
Leises Getön dein Abendgesang, und rührender stimmte
Ein in der Wehmut Lied Philomelens flötende Kehle.

O wer leitet zum Tempe der fruchbaren fuldischen Fluren
Meinen Fuß, in die Rebengefilde der fränkischen Saale,
Hin zu den Reigen der Nymphen in Würzburgs Auen? Ich komme,
Reicht mir die perlende Flut, ihr Najaden, reicht sie dem Sänger
Frisch, mit ambrosischer Hand! O nehmt in des innersten Haines
Kühlste Grotte mich auf, und lasst in der Frische mich ausruhn,
Dass von dem Nektar gestärkt sich mein Genius wieder erhebe,
Fortzuwandeln den Pfad, auf den ihn geführt die Begeistrung!

 

Erläuterungen

Kallirrhoe: Eine Quelle in Judäa, nicht weit vom Jordan, deren sich Herodes in seiner letzten Krankheit bediente. Phiale hieß die Quelle des Jordans.

Die heilsamen Quellen zu Bajä: Bajä, oder Baja, eine kleine Stadt in Campanien, deren Heilquellen von mehreren römischen Dichtern, und namentlich von Horaz, gepriesen worden sind.

Avonia: Der Gesundquell zu Bristol in England, von dem nachbarlichen Fluß Avon so benannt, an dessen Ufer Stratford liegt, der Geburtsort Shakespeares. Die Bäder zu Bath entspringen in derselben Gegend.

In Tauriens Steppen: Die Sauerquelle Pogramma in Taurien. S. Pallas Reise T. III, S. 249.

Zarizinens Gesang: Das Mineralwasser bei Zarizin (zu Sarepta in der Saratowschen Statthalterschaft) ist gegenwärtig im russischen reiche das berühmteste.

Am Ufer der Töpla: Das berühmte Karlsbad in Böhmen am Töpelflusse.

Kalkulofuria: Der Stein, calculus.

Dort selber Bilina: Der Sauerbrunnen bei Bilin in Böhmen.

Der Franken unglückseliges Volk: Diese Stelle schrieb der Verfasser um die Zeit, wo, wie unser Klopstock sagt: Gallia sich zur Wilden erniedrigte, schaffend sogar Marat, den Scheusal, zum Gott.

Der pannonischen Nymphen: Thermae pannoniae, die warmen Bäder zu Baden bei Wien.

Selteria: Die bekannte Mineralquelle zu Nieder-Selters im Chur-Trierschen.

im Lande der Katten: Die Geschichtsforscher leiten den Namen der Grafschaft Katzenellenboden von dem uralten deutschen Vorke der Katten her.

Nymphe, die dort an des Rheins Weinhöhn: Anderthalb Stunden von Bonn entspringt in der Nähe des alten Schlosses Godesberg ein sehr wirksamer Stahlbrunnen. In derselben Rheingegend liegt die Stadt Cleve mit ihrem Gesundbrunnen, der in dem schön angelegten Tiergarten entspringt.

Decia: Unweit Diez an der Lahn quillt bei dem Dorfe Fachingen ein sehr kräftiger Heilquell, der aber bloß versendet wird.

Nymphe des Osterlands: Das Mineralwasser bei Ronneburg in dem Teile des messnischen Kreises, der ehedem das Osterland hieß. Der Hauptquell entspringt ungefähr tausend Schritte von der Stadt; eine zweite Quelle liegt in einer anderen Gegend des Tals, in dem sogenannten Eulenhofe, und heißt der Talquell.

Emseria: Die Emserbäder gehören unter die ältesten in Deutschland, und entspringen zwischen den Dorfschaften Embs und Tosenau in der Wetterau.

Dort an den Traubengestaden der Mosel: Die lauwarme Mineralquelle bei dem Dorf Bertlich unweit der Mosel, im Kurfürstentum Trier.

Wisbada: Das Wisbad quillt am Fuße des alten Berges Taunum in der Wetterau. Daß das Embser und Wisbad schon den Römern bekannt war, vermutet man aus einer Stelle des Plinius, Lib. XXXI, Kap. 1: Sunt et Mattiaci in Germania fontes calidi trans Rhenum, quorum haustus triduo fervet.

Im anmutigen Tal: Die Mineralquellen bei Freienwalde, sechs Meilen von Berlin.

Dort in Bohemiens Flur: Die Gesundquellen zu Sedlitz und Saidschitz im Leutmeritzer Kreise.

Egeria: Das Egerwasser in Böhmen.

Den reizenden Park: Den schönen englischen Garten zu Dyhrnfurth an der Oder.

O Landecka: Die Bäder zu Landeck in der Grafschaft Glaz.

Der vielgefeierten Nymphen liebliches Kleeblatt: Die drei Mineralquellen zu Altwasser in Nieder-Schlesien, zwei Meilen von Schweidnitz.

Zu jenem silbersprudelnden Born: Der Charlottenbrunnen bei dem Dorfe Tannhausen erhielt seinen jetzigen Namen von seiner ersten Besitzerin Charlotte, gebornen Reichsgräfin von Pickler, vermählten Frei-Frau von Seher Thoß.

Skarsina: Die Mineralquellen bei dem Dorfe Skarsine, drei Meilen von Breslau.

Dem Schwane vom Bober: Martin Opitz von Boberfeld, dieser treffliche Dichter, der an klassischem Sinn und Gedankenfülle über sein Zeitalter emporragt. Seiner Haeimat gedenkt er selbst in dem Gedichte Zlatna, oder von der Ruhe des Gemüts:

Ihr Täler, ihr Gebirg, ihr Brunnen und du Strand
Des Bobers, da man mich zum ersten auf der Hand
Herumgetragen hat.

Friedrichs Ehre: Das neue Sternbild zwischen Perseus und Kassiopeia. Es ist aus einem Schwet, einer Feder, einem Öl- und einem Lorbeerzweige zusammengesetzt, worüber eine Strahlenkrone steht.

Im Tale der Freude: Der Gesundbrunnen in der schlesischen Niederherrschaft Freudental.

Codowa: Das jetzt so beliebte Mineralwasser zu Codowa in der Grafschaft Glaz.

Der schönsten Bergstadt: Die Bäder zu Warmbrunn bei Hirschberg.

Nymphe des fruchtbaren Grüntals: Bei Liegnitz in dem anmutigen grüntale entspringt eine Stahlquelle, die ehemals häufig als Heilbad genutzt wurde. Jetzt ist sie ganz in Verfall gekommen.

Der fruchtbaren fuldischen Fluren: Die Mineralquellen zu Brückenau im Fuldischen, in welcher Gegend auch der Wernarzer Brunnen entspringt, sowie in den Tälern der fränkischen Saale das Bockleter, Kissinger und Sinnberger Mneralwasser.

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