Die folgenden Trimeter stehen ziemlich am Anfang von Hugo von Hofmannthals „Idylle“. „Die Frau“ sagt:
Im blütenweißen kleinen Garten saß ich oft,
Den Blick aufs väterliche Handwerk hingewandt,
Das nette Werk des Töpferns: wie der Scheibe da,
Der surrenden im Kreis, die edle Form entstieg,
Im stillen Werden einer zarten Blume gleich,
Mit kühlem Glanz des Elfenbeins. Darauf erschuf
Der Vater Henkel, mit Akanthusblatt geziert,
Und ein Akanthus-, ein Olivenkranz wohl auch
Umlief als dunkelroter Schmuck des Kruges Rand.
Der Trimeter ist ein weiter Vers, er kann vieles aufnehmen und muss das auch, muss eine gewisse Fülle aufweisen, damit er nicht schwach und kraftlos wirkt. Das kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden, manche sind dabei gefährlicher als andere. Hofmannthals Verse hier sind schön, und ich schätze sie auch; trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, viele der verwendeten Adjektive kommen auch vor, weil der Vers eben diese Fülle braucht; und sind diese Adjektive nicht doch ein wenig mechanisch, fast lieblos gesetzt?!
Der surrenden im Kreis, die edle Form entstieg,
Im stillen Werden einer zarten Blume gleich,
Mit kühlem Glanz des Elfenbeins.
Mir jedenfalls will die Art, wie hier aber auch jedes Substantiv durch ein vorgestelltes Adjektiv ergänzt wird, nicht recht gefallen.