Der Zweiheber ist unglaublich vielseitig und kann, zum Beispiel, zu immer neuen Strophen zusammengestellt werden. Eine achtzeilige Strophe nutzt Karl Henckells „Lied des Steinklopfers“:
x X x X x a
x X x X x –
x X x X x a
x X x X b
x X x X x c
x X x X x –
x X x X x c
x X x X b
Eine etwas ungewohnte Verbindung von betont / unbetont endenden Versen und Reimanordnung? Aber wie die dritte und letzte Strophe des Liedes zeigt – das trägt!
Heut hab ich Armer
noch nichts gegessen,
der Allerbarmer
hat nichts gesandt;
von goldnem Weine
hab ich geträumet
und klopfe Steine
fürs Vaterland.
V1 und V6 liest man, denke ich, mit Betonung auf der ersten Silbe? Aber auch diese beiden versetzten Betonungen schaden dem geschlossenen Versraum nicht; er bleibt dem Ohr erfahrbar!