Gustav Theodor Fechner hat viele Versrätsel geschrieben; unter anderem auch ein längeres in Distichen. Dessen Anfang lautet:
Halb wie Hufschlag klingt’s und halb wie Tritte von Männern,
jetzt wie Leiergetön, wieder wie Flügelgerausch.
Naht eine festliche Schar? Es ist ein einziges Ross nur,
das sich selber zum Gang schlägt mit den Flügeln Musik.
Jetzo geht es im Schritt, im Trab, dann wieder im Fluge,
immer nach eigener Lust, nimmer nach eigenem Ziel;
denn es lenket das Ross ein hochgewaltiger Reiter,
ohne zu zügeln den Gang, sicherem Ziele doch zu.
Wer den Blick nicht erhebt, der schaut vom Ritt nur die Füße,
viere wechselnd im Takt, zween im sicheren Sitz;
höret tönen den Huf und stehet und lauschet und staunet,
ahnend, ein Mächtiges sei’s, was ihm betäubet das Ohr.
Aber wes Auge begegnet dem Auge des reitenden Geistes,
den erfasst er sogleich, führet im Ritt ihn dahin.
Und später dann:
Ruhig wandelt er nun, das Ross geleitend am Zügel,
strafend den raschen Schritt, neben der lieblichsten Frau.
Sorglich ein jedes misst den Schritt nach dein Schritte des andern,
Anmut sahst du und Kraft nimmer so traulich gesellt.
Niemals geht sie allein, nicht wär‘ es geziemend dem Weibe,
aber an seiner Hand gerne betritt sie die Flur.
Zarter ist sie gebaut und auch nach anderm Verhältnis,
mit dem holdesten Reiz gürtet ein Band ihr den Leib.
Fünf der Füße nur misst, was sechs bei ihm hat gemessen,
wie so anmutvoll schaut sie zum Höheren auf!
Ich denke, diese Ausschnitte genügen, um die beiden gesuchten Begriffe zu finden? Er ist der Hexameter, sie ist der Pentameter! Der zweite Teil gibt da, seines nicht mehr ganz zeitgemäßen Frauenbildes ungeachtet, doch deutliche HInweise. Am besten gefällt mir aber dieses Distichon aus dem ersten Abschnitt:
Wer den Blick nicht erhebt, der schaut vom Ritt nur die Füße,
viere wechselnd im Takt, zween im sicheren Sitz;
– Das verbindet das Gezeigte und das Gemeinte auf wirklich überraschend-kluge Weise!