Dieter Burdorf: Poetik der Form
Dieter Burdorfs Habilitationsschrift, erschienen 2001 bei J.B. Metzler, versammelt auf über 500 Seiten ausgehend von der Frage „Was ist Form?“ die Antworten, die in der deutschen Literatur und Kultur von 1750 bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts auf diese Frage gegeben worden sind. Das ist viel Wissen auf vergleichsweise begrenztem Raum, so dass manches etwas knapp abgehandelt wird; aber lesenswert ist es allemal, und zur Not verweist das sehr umfangreiche Literaturverzeichnis auf andere Quellen! Drei etwas ausführlichere „Fallstudien“ geben Auskunft über die Formvorstellungen von Arno Holz, Rudolf Borchardt und August von Platen, über dessen Hexameter-Idyllen man zum Beispiel erfährt, Heinrich Henel habe sie 1966 mit den Worten „Eigentlich ist das nicht viel mehr als versifizierter Baedeker“ als „ästhetisch unrettbar“ gekennzeichnet; was eine ziemliche Frechheit war … Solcher kleinen und großen Hinweise gibt es viele, und sie machen das Lesen in „Poetik der Form“ allemal zu einem lohnenden Unterfangen.