Das reine Erzählen ist Zweiheber-Texten eher fremd. Adelbert von Chamisso wagt es in „Untergang“ trotzdem:
Zu des Meeres
Dunklem Schoße
Senkte trauernd,
Blut’gen Scheines,
Sturmverkündend
Sich die Sonne.
Nächtlich hebet
Dumpf herbrausend
Sich des Sturmes
Wilder Fittich.
In dem Streifen
Roher Winde
Ziehn die Wolken,
Oft des Mondes
Silberstrahlen
Nächtlich hemmend.
An des Ufers
Felsenriffe
Brechen schäumend
Sich die Wogen;
Ihr Ertosen
Scheint die Stimme
Von der Erden,
Die den Donnern
In den Höhen
Klagend ruft.
Und es nahen
Ferne Donner,
Dumpf verhallend.
– Man merkt: Da ist eine Spannung zwischen den kurzen Versen und ihrem Wunsch, als Einheit erfahrbar zu werden, und dem Wunsch der Handlung (oder, hier erst einmal: Der Beschreibung), stetig und ungestört fortzuschreiten. Aber es verträgt sich doch, irgendwie, auch im weiteren Verlauf; der Text umfasst noch viele, wenn auch kurze Verse!