Gedichte über die Form, in der diese Gedichte geschrieben sind, führen nirgendswohin; ein Kreisen um sich selbst und in sich selbst. Dem sich die Verfasser aber zu allen Zeiten nicht verweigert haben, jedenfalls dann, wenn die Form selbst genügend Gewicht hatte, um als Gegenstand eines Gedichts dienen zu können.
Das ist beim Distichon ganz sicher der Fall. Von Friedrich August Gotthold stammt dieses Doppeldistichon über die Entstehung des Verspaares:
Immer zu wandeln allein! rief einst der Hexameter klagend;
Echo tönte zurück: Immer zu wandeln allein!
Und von der Nymphe belehrt erzeugt‘ er sich selbst den Gefährten,
Zweimal sprechend das Wort: Immer zu wandeln allein.
Ich begegne ihm immer mal wieder (es findet sich in verschiedenen Metriken und Verslehren des 19.Jahrhunderts) und muss zugeben, ihm noch nicht ganz auf die Schliche gekommen zu sein; aber nun ja, da war eben diese Sache mit dem „Kreisen um sich selbst“ …