Bücher zum Vers (103)

Ezra Pound: „motz el son“ – Wort und Weise. Didaktik der Dichtung.

Daraus habe ich schon im vorgestrigen Eintrag zitiert – ein quadratisches, handliches Bändchen, erschienen 1957 im Verlag Die Arche. In ihm finden sich verschiedene, sonst nicht weiter aufeinander bezogene Texte Pounds theoretischen Wesens, die ihre Inhalte recht nachdrücklich vermitteln – am deutlichsten naturgemäß im Abschnitt „Credo“ (Seite 57-58), etwa:

Stil – Ich glaube an den Stil als Bewährungsprobe für die Aufrichtigkeit eines Menschen; an Regeln, wenn diese ermittelbar sind; an das Umstoßen jeder Konvention, die sich der Ermittlung von Regeln oder der präzisen Übersetzung der Eingebung entgegenstellt.“

Oder ein anderes Beispiel, Seite 51-52,  unter „Sprache“:

„Hüte dich vor Abstraktionen! Erzähle nicht in mittelmäßigen Versen, was bereits in guter Prosa gesagt wurde. Glaube nicht, dass sich ein kluger Mensch hinters Licht führen lässt, wenn du dich um die Schwierigkeiten der unsagbar schweren Kunst guter Prosa drückst, indem du deine Arbeit in regelmäßige Zeilen hackst!“

Wer so unbedingt sich ausdrückt, ist an vielen Stellen angreifbar, und oft zu Recht; aber das heißt ja nicht, das insgesamt das Nachdenken über solche Aussagen keine lohnende Sache wäre!

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