1779 hat Klopstock bezüglich seiner „anapästischen Versart“ – beim Verserzähler schon einmal knapp vorgestellt in Die Bewegungsschule (21) – geschrieben:
Ich gebe dem Anapäst den Baccheus zum Begleiter, weil dieser das Feuer desselben, ohne es zu unterdrücken, am besten mäßigt.
Meint: An verschiedenen Stellen im Vers kann der Anapäst, ◡ ◡ —, durch einen Baccheus, ◡ — — ersetzt werden; aus dem von Klopstock genannten Grund.
In Verse. An Introduction to Prosody von Charles O. Hartman, erschienen 2015 bei Wiley Blackwell, habe ich heute bezüglich dieses Austauschs (und dem des Anapäst, ◡ ◡ —, gegen einen Kretikus, — ◡ —) gelesen (Seite 68):
Especially by using these two substitutions the poet can keep the reader just sligthly off balance und therefore intrigued. The reader slows down to pay attention yet continues to feel the forward monumentum of the anapestic norm.
Das sagt sicher etwas anderes aus als Klopstocks Worte; aber immerhin etwas sehr ähnliches, 230 Jahre später und in einer benachbarten Sprache: „Mannigfaltigkeit“, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu erhalten; und „mäßigen, ohne zu unterdrücken“.