Je weiter man sich der Gegenwart nähert, je stärker hebt sich die Brunnenstrophe gegen ihre Umgebung ab. In Ingeborg Bachmanns „Sämtlichen Gedichten“ (Piper, 6. Auflage 2009) zum Beispiel findet sich auf Seite 144 „Bleib“. Die erste der drei Strophen:
Die Fahrten gehn zu Ende,
der Fahrtenwind bleibt aus.
Es fällt dir in die Hände
ein leichtes Kartenhaus.
Und was vor 150 Jahren eine gänzlich unauffällige Strophe gewesen wäre, sticht hier unter den davor und danach stehenden Gedichten (darunter durchaus einige Reimgedichte!) doch sehr heraus. Und damit müsste sich jeder abfinden, der diese Form nutzt: die Erinnerung an Vergangenes, und damit ein Eindruck von Unpassendheit im Jetzt. Den kann man nutzen für sich, oder gegen ihn ankämpfen; aber da ist er.