So: Böttigers „Literarische Zustände und Zeitgenossen“ ist ausgelesen. Nachdem bei der letzten Erwähnung dieses wirklich lesenswerten Buches eine etwas … anrüchige Auslassung Böttigers angeführt wurde, hier noch etwas mit wirklichem Nährwert für den Schreibenden, vom 27. Januar 1795:
„Wieland feilt seine Gedichte ohne Unterlass. Jetzt hat er wieder sein Caphalus und Procris unter dem Hammer. Nur dann, sagt er, wenn mir eine ganze Passage, die ich sonst für gut erkannte, auf einmal missfällt, traue ich mir selbst nicht, und lege das Gedicht weg, weil ich dies Missbehagen auf körperliche Indisposition und Verstimmung schiebe. Denn einmal muss man auch aufhören können.“
Und das, ohne Frage: ist ein weises Wort.