Ziemlich am Anfang von Anton Woldgans‘ „Panischer Elegie“ finden sich diese Distichen (das „Ich“ steigt an einem schönen Septembertag zum Hochwald auf):
Stille, ein Häher nur schreit, und tiefer dring‘ ich ins Dickicht:
Da, ein gefallener Stamm sperrt mir den spärlichen Weg.
Aus dem Erdreich gerissen, die Eingeweide des Wachstums
Haften mit Fasergewirr noch in der Wunde des Grunds.
Morsch ist der Riese, vom Blitze gespalten, die Stümpfe der Äste
Weißlich mit Flechte und Moos wie mit Verwesung bedeckt.
Weiter, Gerölle hinan! Und wieder gigantische Wurzeln,
Gleichend Urweltgetiers Resten, verknorrt und versteint,
Gleichend gewaltigen Knochen von sagenhaften Organen,
Fängen und Rüsseln, dereinst furchtbar mit Schuppen bewehrt.
Sehr bildsichere Verse von der Fülle, die Langversen wie Hexa- und Pentameter schlicht unverzichtbar ist! Manche Versfüße sind etwas uneben, zum Beispiel „Erdreich ge-„; aber so klangen Hexameter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eben, vom ganz klassischen Gleichmaß eines Hölderlins sind sie schon ein gutes Stück entfernt und haben einen raueren Klang.