Ludwig Gleims „Agathon“ ist ein nettes, kleines Stück – in Siebenzeilerform:
Eine Reise hin nach Rom
Hat mein Agathon beschlossen!
Tränen, einen ganzen Strom,
Hab‘ ich schon vergossen;
Ist aus seinem Auge wohl,
Da er mich verlassen soll,
Eine nur geflossen?
Eigentlich wie erwartbar gebaut mit zwei zweizeiligen Stollen im Aufgesang und dreizeiligem Abgesang; trotzdem etwas ungewöhnlich, weil V4 und V7 dreihebig sind (oder V2 vierhebig – je nachdem …) Auch die Reime, alle auf „o“: ist das eine Klammer, die hilft, den Text als Einheit wahrzunehmen, oder führt es eher zu einer gewissen Eintönigkeit?!