Astrid Stedje: Deutsche Sprache gestern und heute.
Ich glaube, dass jeder, der sich schreibend betätigt, auch ein Mindestwissen an Sprachgeschichte aufweisen sollte; wissen sollte, wo das Werkzeug, das er da täglich benutzt, herkommt, was es ist, und was es wahrscheinlich mal sein wird. Für den Gedichte-Verfasser dürfte das noch wichtiger sein als für den Prosaisten?!
Von daher wollte ich hier schon häufiger eine Sprachgeschichte vorstellen, aber irgendwie haben mir die meisten nicht zugesagt … Die von Stedje nun, erschienen bei Fink („UTB“) und in meinem Band in der 6. Auflage (2007), ist weder zu allgemein gehalten noch zu „wissenschaftlich“, sie ist auch nicht aufgeblasen und geschwätzig, sondern kurz (270 Seiten) und kommt auf den Punkt, ohne dabei zu sehr zu verknappen oder wichtiges wegzulassen. Ganz reizvoll ist auch, dass, da Stedje Schwedin zu sein scheint, viele Verweise aufs Schwedische im Buch sind, was es angenehm abhebt.
Sicher, nur eine Einführung, aber eine runde und gelungene; und wer über einzelne Gesichtspunkte mehr wissen möchte, kann sich danach anderen Quellen zuwenden.