Im Sommer 1876 schrieb Ferdinand von Saar einen „Nachruf“, ohne zu erwähnen, wer denn da gestorben war. Denn, so hebt das Gedicht erklärend an:
Ich nenn‘ dich nicht. Wozu auch? Wer dich kannte,
Der weiß, wem diese Trauerrhythmen gelten –
Und wer dich nicht gekannt, wem bloß dein Name
Entgegenklang im wirren Lärm des Tages,
Dem sei genug das ernste Dichterwort:
Dass du ein edler, seltner Mensch gewesen.
Nun gut: Dichter, die verlangen, dass man ihnen glaube, weil sie doch Dichter sind. Das hat man schon einmal gehört … Aber eine eigenartige Idee trotzdem, und selbstredend eine, die umzusetzen dem Blankvers keinerlei Mühe macht.