Schaut man auf die Verwendungszwecke der Uz-Strophe, fällt auf, dass sie nur sehr selten als Epigramm-Strophe verwendet worden ist – da sind die verwandten, durchgängig alternierenden Strophen ihr weit voraus. Gelegentlich ist es aber doch geschehen, so bei Daniel Schiebelers Vierzeiler „Unter Daphnens Bildnis“:
Seht diese Augen, den Mund, schön wie die lächelnde Rose,
Und dieses Wuchses bezaubernde Pracht!
Dies ist das Mädchen, das mich aus einem Narren in Prose
Zu einem Narren in Versen gemacht.
Wie zu erwarten, erscheint die Uz-Strophe hier gereimt – das gibt sicher, bei einer Einzelstrophe, einen größeren Eindruck von Geschlossenheit, als er bei der ungereimten Grundform möglich wäre!