Das Königreich von Sede (43)

Vor Schemels Tür liegt heut ein Kieselstein.
Woher der stammt, vermag er nicht zu sagen.
Hat ihn zur Nacht ein Wandrer hergetragen,
Der schließlich, irritiert von Schmerz und Pein,

Den Schuh bei einer Kerze schwachem Schein
Durchsuchte und den Grund für seine Klagen
Dort fand? Und fortwarf, ohne sich der Fragen,
Die solches Handeln schafft, bewusst zu sein?

Vielleicht ist’s so geschehen.
Doch Schemel weiß es nicht – es zu erfahren,
Fehlt ihm das detektivische Gespür.

Er kann nur eines sehen:
Zum ersten Mal in fünfzig Lebensjahren
Liegt heut ein Kieselstein vor seiner Tür.

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