Erzählformen: Das Reimpaar (2)

Je zwei iambische Vierheber bilden ein Reimpaar; solche Reimpaare lassen sich dann in beliebiger Menge reihen. Die Grundeinheit besteht aber einfach aus zwei Versen, und sie kann sehr gut für sich allein stehen! Ein Beispiel dafür findet sich bei Friedrich von Logau, einem herausragenden Epigrammatiker des 17. Jahrhunderts – seine 3000 Epigramme starke Sammlung lohnt einen Besuch auf jeden Fall!

 

Den Geizhals und ein fettes Schwein
Sieht man im Tod erst nützlich sein.

 

Bitte: Rund, geschlossen, ausdrucksstark in der für ein Epigramm nötigen Zuspitzung. Mir gefällt es.

Iambische Vierheber schreiben sich einfach, daraus bestehende Reimpaare: desgleichen. Aber da macht man sich am besten erst gar nichts vor: Gute Verse sind harte Arbeit, und der iambische Vierheber macht da keine Ausnahme – „klingt gar nicht schlecht“ klappt fast auf Anhieb, „klingt wirklich gut!“ braucht viel Übung. Von daher: Wie wäre es mit ein paar eigenen Epigrammen im Reimpaar aus iambischen Vierhebern?! Die machen Spaß und sind eine wunderbare Übung: denn hat man nur zwei Verse, ist immer alle Aufmerksamkeit bei ihnen.

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