Markus Ciupke: Des Geklimpers vielverworrner Töne Rausch.
Die metrische Gestaltung in Goethes „Faust“.
Der „Faust“ ist eine so gewaltige Ansammlung von verschiedenen Vers- und Strophenformen, die noch dazu von Goethe auf herausragende Weise genutzt werden: Dass dieses Buch eigentlich schon eine vollständige Einführung in die deutsche Metrik ist.
Ciupke versucht in seinem 300-seitigen Werk, dieser verwirrenden Vielfalt auf die Schliche zu kommen, zu ordnen, zu bestimmen, nach Sinn und Zweck zu fragen; und das macht er eigentlich sehr gut, so dass spätestens die Verbindung von Dichtung und Sekundärwerk wirklich eine Metrik-Einführung erster Güte darstellt. An manchen Stellen mag man versucht sein, Ciupke zu hinterfragen oder ihm gar zu widersprechen (ich jedenfalls war es), aber insgesamt ist das sicher ein empfehlenswerter Band – und wenn er nur dazu verleitet, den „Faust“ mal wieder in die Hand zu nehmen.
Erschienen 1994 bei Wallstein.