Was bleibt
Prinz Klappstuhl lauscht bedrückt dem Klang der Kirchturmuhr
Tief drunten in der Stadt: Zwölf Schläge, Mitternacht!
Lang hat er auf dem Turm sein schweres Los bedacht;
Nun zeigt sich ihm ein Geist. Die Schattenkreatur
Geht stumm von Haus zu Haus, sucht einen Liebesschwur,
Der heut gebrochen ward, sucht Glück, das vor der Macht
Des Schicksals nicht bestand, will in verbrauchte Pracht
Sich hüllen kurze Zeit, will ein paar Stunden nur
Durch einen alten Traum, den sie als letzte träumt,
Sich fühlen wie ein Mensch, in dem das heiße Blut
Der Liebe kräftig fließt und leidenschaftlich schäumt.
Der Prinz schaut lange zu. Dann greift er resolut
Ins Herz sich, nimmt ihr Bild, tritt trotzig vor und säumt
Nicht mehr, er wirft, verschenkt den letzten Funken Glut.