Ohne Titel

Ach, Menschen gibt’s, die kommen nie zum Ende.
Beim Reden, beispielsweise – legen los,
Und reden über, was weiß ich! Wenn’s bloß
Gerede ist. Der Hörer ringt die Hände …

Gedichte gibt’s desgleichen, denen stände
Ein Schlusspunkt trefflich, an der Stelle, wo’s
Nichts mehr zu sagen gibt, ein schwarzer Kloß
Im Verse-Hals: Wer ist’s, der den erfände?

Nichts schöner als das Reden über sich:
Sich selbst zu schildern ist die größte Freude,
Breit strömt die Rede durch der Sätze Bett …

Nun: Ich, nicht anders, rede über mich,
Und wandle mich, indem ich mich vergeude,
Im letzten Vers – Reim, Fluch dir! – zum Sonett.

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