Das Königreich von Sede (60)

Prinz Klappstuhl blättert um und weiß, das ist kein guter Gedanke.

Sicher, seine Froschuhr ist vorgegangen – nur der erste der vier Frösche, die gelernt hatten, nach je einer Viertelstunde wegzuhüpfen, hat wohl seine Zeit abgesessen, während die anderen sich erkennbar früher auf den Weg gemacht haben, den Mückenschwärmen über dem Schlossgraben zu; aber jetzt blättert der junge Prinz schon zum dreizehnten Mal eine Seite der alten Sammlung um, und das sind mindestens vier Blätterer zuviel.

So ein Brunnen ist tief. Wenn ein Stein reinfällt,
Und man horcht: da ist nichts, erst – endlich ein Platsch!
Und der Brunnen an sich? Erst nichts, dann ein Loch
In die Erde hinab, samt Wasser am Grund.
Das ist Platsch. Was ist Stein, was bewegte den Stein?

Klappstuhl horcht. Vom Schloss klingt eine Stimme herüber, und als der Königssohn aufschaut, bemerkt er auf dem Torturm Pulverfass, den Seher, der ruft und wütend mit den Armen wedelt.

Wieder den Unterrichtsbeginn verpasst – das riecht nach Strafarbeit in der Küche. Aber eigentlich macht das nichts, denn beim Abwaschen wird der Prinz einen Becher als Stein, und den Zuber als Brunnen benutzen können, und so sollte sich dem Platsch! auf den Grund kommen lassen; und was zu tun ist, um den festgetrampelten Lehmboden der Küche um einen wirklichen Brunnen zu erweitern – nun, das wird sich dann auch finden.

Wieder ruft Pulverfass; sein Schüler schließt lächelnd das Buch, steht auf und läuft zum Schloss.

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