Bücher zum Vers (80)

Klaus Weissenberger: Formen der Elegie von Goethe bis Celan

Erschienen 1969 bei Franke ist dieser Band – wie schon Friedrich Beissners Geschichte der Elegie – sehr lesenswert. Ganz gleich, ob es um „die Struktur des Distichons“ geht oder um Goethes „Euphrosyne“, ob abhand von Hölderlins „Archipelagus“ die Hexameter-Elegie verhandelt wird oder am Beispiel von Rilkes „achter Duineser Elegie“ die Blankvers-Elegie vorgestellt: Immer gibt es etwas Nachdenkenswertes zu erfahren, auch wenn die einzelnen Abschnitte oft nur wenige Seiten lang sind. Auch und gerade die zahlreichen Beispiele für „Elegien in freien Rhythmen“ – von Mörike, George, Trakl, Stadler, Werfel, Benn, Rilke, Krolow, Bachmann, Sachs, Celan – lassen den Begriff „Elegie“ in einem sehr umfassenden Sinn verständlich werden! Manchmal behauptet Weissenberger metrisch gesehen eigenartige Dinge, aber nicht oft; und es tut der Wirkung seines Buches auch keinen Abbruch.

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