In (14) wurden assonierende Trimeter aus der Feder Friedrich Schlegels vorgestellt. Eine eigenartige Gestaltung, für die es nicht viele Beispiele gibt! In Adelbert von Chamissos (zu Lebzeiten unveröffentlichtem) „Fortunat“ findet sich allerdings ein so gestalteter „Fluch-Monolog“:
Dir Baume fluch ich, fluche tief in dumpfer Gruft
Des Hurensohnes morschen Knochen, der zur Lust
Gepflanzt dich hat inmitten dieser öden Flur,
Mitsamt der Hahnereien hochgehürnte Zunft,
Die je gekostet, oder kosten werden deine Frucht.
Den Boden, welcher deinen Wurzeln, und die Luft,
Die deinen Poren Nahrung gaben, treffe Fluch.
Doch selber mir, dem blöden Toren, der mit Wut
Verderben mir bereitet, siebenfacher Fluch!
– Und immer so weiter. Die ganze Szene ist in diesen Versen geschrieben – die ersten sechzehn assonieren auf „u“, dann folgen 19 auf „a“ assonierende Trimeter, dann 40(!), die auf „i“ assonieren … Wirkung kann man ihnen nicht absprechen, zumal Chamisso ja zumindest anfangs auch noch viele andere betonte Silben mit „u“ und „o“ hat, was dann wirklich etwas „dumpf“ klingt; aber ein seltsamer Gedanke ist es doch, und ein dem Trimeter nicht gänzlich entsprechender auch!