Der „Bewegungsschulenvers“ und kein Ende …
1817 nennt J.H.F. Meineke das „tataTAM“ einen „sehr munter aufspringenden Tanzfuß“ und merkt weiter an, auf seiner Grundlage gebildete Verse „schicken sich mehr zur lyrischen als zur deklamatorischen Poesie, und zwar nur zu Liedern muntern Inhalts.“
Hm.
Schwierig, das; so ganz habe ich an diese Zuordnungen nie geglaubt … Sicher, jedes Versmaß hat seine Eigenarten und darum fällt es seinem Nutzer leichter, diesen Eigenarten entgegenkommende Inhalte darzustellen als solche, die diesen Eigenarten Widerstand leisten; aber dass es nicht geht, und dass so keine Wirkungen zu erzielen sind: Das ist einfach nicht so.
Zwei Jahre früher, 1815, hat Lord Byron sein später äußerst bekanntes Gedicht „The Destruction of Sennacherib“ veröffentlicht, dessen erste Strophe so lautet:
The Assyrian came down like the wolf on the fold,
And his cohorts were gleaming in purple and gold;
And the sheen of their spears was like stars on the sea,
When the blue wave rolls nightly on deep Galilee.
– Und auch ohne die restlichen Strophen zu kennen, ist klar: hier wird deklamiert, zauf jeden Fall aber erzählt; und sonderlich „munter“ geht es nicht zu … Aber das Herannahen zu Pferde: Das wird sicherlich gut wachgerufen durch den tataTAM-Rhythmus!
Bemerkenswert auch, wie der dritte Vers den Grundvers überdeutlich ausprägt:
And the sheen / of their spears || was like stars / on the sea,
ta ta TAM / ta ta TAM || ta ta TAM / ta ta TAM
Der vierte Vers ist da viel freier meinem Empfinden nach, aber die gegebene Blaupause lässt keinen Zweifel aufkommen?!