Erzählformen: Der Zweiheber (14)

Auch die anakreontischen Dichter haben sich des Zweihebers bedient, um ihre leichten, spielerischen Texte um „Wein und Liebe“ zu gestalten; wie hier Ludwig Gleim:

 

Der Friedensstifter

Wein und Liebe
Bändigt Helden;
Wein und Liebe
Macht Verträge;
Wein und Liebe
Stiftet Frieden.
D’rum, o Deutschland,
Willst du Frieden?
Wein und Liebe
Kann ihn stiften!

 

Wiederholungen, wie sie in dieser Art von Gedicht häufig sind, unverbundenes Aufzählen; und dann ein wenig Abwechslung, ehe der Grundton, eben „Wein und Liebe“, noch einmal angeschlagen wird. Eigentlich ein Nichts, aber man lässt es sich gerne gefallen?! Und das vielleicht auch, weil der Zweiheber dem ganzen einen Rahmen gibt, in dem es wie selbstverständlich dastehen kann.

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