Daune – König Daunenkissen,
Strenggenommen, aber jeder
Nennt ihn Daune seit den Tagen
Seiner Knabenzeit; ein schmächtig
Prinzlein war er, spindeldürres,
Jeder Luftzug schien geeignet,
Ihn empor- und fortzutragen,
Ganz wie eine Daunenfeder …
Später dann, als junger König,
Bald erprobt in vielen Nöten,
Schwoll der Arme Kraft, der Beine
Kraft ihm an, die Brust ward weiter,
Alles strebte auf, bis schließlich
Sich des Körpers edle Formung
Eines Herrschers würdig zeigte.
Groß war nun die Macht des Königs,
Eine andre aber größer;
Deren Name ist Gewohnheit,
Und es sind ihr untertänig
Sedes Menschen, und sie rufen
Ihren König, längst kein Kind mehr,
Spindeldürres, längst kein Herrscher
Voller Kraft mehr, massig längst schon,
Langsam, weiß sind Bart wie Haare:
Rufen ihren König Daune.