Der vor einiger Zeit schon einmal beim Verserzähler, genauer: hier aufgetretene Charles Nodier treibt immer noch sein bruchstückhaftes Wesen in meinen Papierhaufen – diesmal in Form von vier nicht mit einer Quellenangabe versehenen Kopien, die einen Text Nodiers mit dem Titel „Poetische Sprache“ enthalten. Ein kurzer Auszug:
„Das Unglück unserer perfektionierten Sprachen besteht darin, dass sie Wörter für alle ideelichen Nuancen geschaffen haben. Bei den Völkern mit umfangreichem Sprachschatz ist das Wort nur noch das Kleingeld der Empfindung, ein exaktes Zeichen, wenn man so sagen will, in seinem gebräuchlichen Sinn. Es ist eine minderwertige Münze und kein Gold mehr. Wir fragen uns oft, warum die Poesie sich selbst den Bemühungen des Genies in den alternden Sprachen fast immer verschließt. Der Grund ist leicht zu finden. Er besteht darin, dass es außerhalb einer armen Sprache keine Poesie gibt.“
Das kann man mit einigem Recht für Unsinn halten; und kann, trotzdem, darüber nachdenken …