Wasser entstürzt den Wolken, in ungeheueren Mengen
Wirft aufs Dach, auf die Mauer, in den Hof hinab sich das Wasser,
Strudelt davon, hin zum Graben, und flutet hinein, dass er anschwillt;
Voll ist; und überläuft! und die Wasserfrau, die ein Schläfchen
Macht nach Stunden des Singens, im Flachen, nahe dem Ufer:
Trägt es in schäumender Woge den Weg hinunter, vom Schloss fort,
Immer weiter, bis schließlich, schon fast am Tintenfässchen,
Langsamer strömt, und sich breiter verteilt, und flach wird das Wasser,
Endlich im Boden versickert; und fort ist. Von seligem Schlummer
Gütlich umfangen liegt nun die Wasserfrau vor der Kneipe
Tür: die sich öffnet, und Schemel, der Narr, tritt hinaus in den Regen,
Sieht, was geschehn ist, und wendet sich um, und ruft nach dem Weinfass,
Welches zuvor geleert hat die fröhliche Runde der Zecher,
Ruft nach dem Karren, das Fass drauf zu hieven, nach Eimern voll Wasser,
Eifrig füllt er das Fass bis zum Rand! Und von seltsamen Pfaden
Kehrt sich das Denken der Wasserfrau, sie erwacht, blickt um sich,
Findet sich fern der Gewässer, an Land, und weiß nicht – „Ins Fass! Rasch!“
Ruft, laut! Schemel, sie tut es und taucht kopfüber ins Fass ein.
Schemel zieht nun den Karren den Weg zurück, und dem Schloss zu
(Rasch berichtet der Narr, was der Wasserfrau widerfahren)
Strebt das ungleiche Paar. Doch ach, da waren noch Reste
Weins gewesen im Fass, und der Wasserfrau wird ganz anders,
Fröhlich wird ihr; sie singt, doch nicht rätseltiefe Gesänge,
Wie sie’s gewöhnlich tut, erfüllt vom Blau ihrer Wässer –
Unanständigste Lieder von Wassermännern und -frauen,
Welche sogar dem Narren, der manche Derbheit gewohnt ist,
Schamrot leuchten lässt die Stirn und die faltigen Wangen!
Sehr erleichtert erreicht er den Graben, und hilft aus dem Fass nun,
Hilft vom Karren herab der Wasserfrau, und sie drückt ihn
Fest an den wogenden Busen, sie herzt ihn, sie dankt ihm, und endlich
Taucht sie vergnügt hinab in des Grabens beschauliche Tiefen.
Schemel aber, ihn schmerzen die Arme, und Beine, und alles
(Nicht nur vom Ziehen des Karrens, er spürt auch die feuchte Umarmung!):
Wankt zum Schloss; geht schlafen; und träumt verwegene Träume.