Felix Dahn setzt die Bedingungen in Deutschland gegen die des (antiken) Mittelmeerraums ab:
Nicht ragt glänzend und rund mir von thrakischem Steine die Villa
Und die Charitinnen nicht stehen im Atrium mir,
Nicht, von Platanen bedacht, dehnt weit sich die sand’ge Palästra:
Nicht aus staubigem Schlauch wird mir Falerner geschenkt:
Nicht umspület das Haus mit der sanften ausonischen Welle,
Bis in das dienende Meer waglich gemauert, das Bad:
Hart ist unser Geschlecht und die alabasterne Glätte
Edelster Formengewalt weigert sich unserer Kunst:
Horch, der Hexameter selbst, wie er seufzt in der Fessel des Deutschen!
Ach, der Verwöhnte verlangt reichere Tonmelodie.
Spannend ist dabei einmal die wiederholte Voranstellung des „nicht“, die der Versrahmen ermöglicht, innerhalb dessen der Satz sich freier ordnen kann (wobei diese vorangestellten „nicht“ schon Johann Heinrich Voß in seinen Homer-Übersetzungen mit guter Wirkung gebraucht hat); und sicherlich der Verweis auf den Hexameter, ausgestaltet im Hexameter; einem ziemlich gelungenen, wie ich finde, dernicht wirklich „seufzt“!