Erzählformen: Das Distichon (63)

Heute habe ich einen Zettel weggeräumt, auf dem ich mir ein Distichon Wilhelm Waiblingers notiert hatte, aus seinem Gedicht „Auf dem Lago Maggiore“:

 

Himmel und Sterne dort oben und Himmel und Sterne hier unten,
Dunkel und Tiefen und Licht lachen wie Engel sich an.

 

Formal ist nichts besonderes an ihm, bis vielleicht auf den Umstand, dass alle Einheiten dreisilbig besetzt sind, was ja nicht ganz so häufig vorkommt; inhaltlich ist es typisch Waiblinger, immer leicht und unbefangen, mehr auf das große Wort als auf den genauen Ausdruck vertrauend. Manchmal leiden seine Distichen-Texte darunter, aber hier passt es, finde ich, und der Text nimmt den Leser gerade durch diese Unbefangenheit für sich ein?!

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, warum ich mir dieses Verspaar herausgeschrieben habe. Herrje.

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