Jürgen Brokoff: Geschichte der reinen Poesie
Dieses 2010 bei Wallstein erschienene Buch ist allerorten gelobt worden. Ich kann mich dem Lob nur anschließen – Brokoff denkt, ausgehend von dem Gedanken der „Reinheit“ und in zeitlicher Abfolge voranschreitend, anhand von Werken und Verfassern über die Grundlagen der Dichtung nach, und wer als Leser mitdenkt, wird am Ende sicher eine vertiefte Wahrnehmung von Dichtung haben, egal ob er hier zustimmt oder vielleicht auch da widerspricht.
Mir mit am wichtigsten war das dritte Kapitel, „Die Reinigung der Poesie von der Sprache der Prosa“, worin das Wesen der Poesie-Sprache und der Prosa-Sprache verhandelt wird mit Hilfe der Ansichten von Karl Philipp Moritz, dessen 1786 erschienener „Versuch einer deutschen Prosodie“ auch heute noch ein lesenswertes Buch ist; wie ja auch Brokoff zeigt.
Also, den Gang vom zweiten Kapitel – „Die Reinigung der Poesie von der moralischen Wirkung“ – bis zum zehnten Kapitel – „Die Reinigung der Poesie von der Sprache“ – mitzugehen, kann ich wirklich empfehlen.