Nah an des Tags und der Nacht lichtbringender Gleiche des Frühlings
Riss dich der neidische Tod jäh in das nächtliche Grab.
Karl Geisheim findet einen Weg, ganz zu Beginn seiner „Elegie zum Andenken des Professors Dr. Kephalides“, nicht „am 10. März (1820)“ sagen zu müssen; was in einem Hexameter auch sehr fremd und leblos gewirkt hätte. Im letzten Distichon der Elegie, um einiges später, hat sich dann die Bildlichkeit gewandelt und ist in antiken Gefilden angelangt, angeregt, wie zu vermuten ist, durch den Namen des Verstorbenen:
Reif für das ewige Licht schon dünkte der Eos dein Leben,
Und, – wie den Kephalos einst, – raubte dich liebend ihr Kuss.
Wogegen nichts spricht, nur, hm: In dieser Form und Zeichensetzung scheint mir der Pentameter vom Satzbau her „geschummelt“ zu sein?! Nun soll man ja nicht an den Versen anderer herumdoktern, aber so etwas wie …
Und dich raubte – wie einst Kephalos – liebend ihr Kuss.
… leuchtete mir eher ein. Oder kann man da durch das fehlende „den“ „Kephalos“ als Subjekt missverstehen? Und der erste Fuß ist schwach … Ach, es ist gut so, wie es ist!