Wenn das Reimpaar nicht, wie in (32) und (33), durch einen Kehrreim ergänzt wird, dann vielleicht durch einen Körnerreim?! So hält es zum Beispiel Josef Weinheber in „Jetzt kommt das Licht“:
Jetzt kommt das Licht mit einemmal
und flutet über Angst und Qual
und über Tat und Träume.
Wer heute noch in Fesseln ist,
tu ab den Zwang, der ihn umschließt,
auf dass er nicht versäume.
Denn morgen ist vielleicht auch er
voll Blüten und steht reich und schwer
und selig wie die Bäume …
Das ist auch eine reizvolle Möglichkeit, die eine schöne, geschmeidige Strophe hervorbringt! Die trägt sogar den „Olle-Kamelle-Reim“ „Träume – Bäume“, zwischen den sich hier noch das „(ver-)säume“ schiebt, etwas unvollendet (wen oder was versäumt „er“ nicht?), aber gerade dadurch wirkungsvoll.