Bücher zum Vers (110)

Dirk Dethlefsen: Zu Metrum und Rhythmus des Blankverses in den Dramen Heinrich von Kleists.

Dieser 1970 bei Fink erschienene, mit 140 Seiten nicht allzu umfangreiche Band hat zwar einen sperrigen und nicht sehr einladenden Titel, kommt aber im Inneren klar und verständlich daher in Kapiteln, die dazu recht gründlich in die Tiefe gehen (und das Erkannte auch noch anhand vieler Tabellen darstellen und absichern). Alles sehr lesbar! Ich füge hier aber trotzdem nur ein auf Seite 14 zu findendes Zitat Kleists an:

Ich bemühe mich aus meinen besten Kräften, dem Ausdruck Klarheit, dem Versbau Bedeutung, dem Klang der Worte Anmut und Leben zu geben; aber bloß, damit diese Dinge gar nicht, vielmehr einzig und allein der Gedanke, den sie einschließen, erscheine. Denn das ist die Eigenschaft aller echten Form, dass der Geist augenblicklich und unmittelbar daraus hervortritt, während die mangelhafte ihn, wie ein schlechter Spiegel, gebunden hält und uns an nichts erinnert als an sich selbst.

Schon an sich bedenkenswerte Worte; und außerdem eine kleine Erinnerung daran, dass Kleist auch als Prosaist eine Größe war.

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