Wie viele Verse braucht es, um den ganz eigenen „Blank-Vers-Ton“ des jeweiligen Verfassers zu verinnerlichen, oder auch nur den eines einzigen seiner Gedichte? Manchmal viele, manchmal reichen aber auch schon ganz wenige:
Aus rot und blau und gelb gezirkten beeten
Marschwiesen brückchen hügelchen kanälchen
Aus dem gezirp verspäteten behagens
Mit mattem hausglück stand ein Junger auf
Dem wärmte glühende Welle noch das herz
Dem war das steilste leicht und suchen war
Sein tag und seine nächte waren licht
Vom beten um die gnade um erfüllung.
Das sind die ersten Verse von Karl Wolfkehls „Nur wir“, im ersten Band seinergesammelten Werken (Claassen 1960) auf Seite 81 zu finden. Insgesamt weniger aus ein Zehntel des gesamten Textes, aber seinen Ton hat er hier schon gefunden?!