Erzählverse: Der iambische Vierheber (14)

In (2) wurde Das Rosenband von Klopstock vorgestellt, samt der dafür verwendeten, dreizeiligen Strophe aus reimlosen iambischen Vierhebern. In „Kuss und Lied“ benutzt auch Wilhelm Müller diese Strophe:

 

Jüngst grüßte mich ein roter Mund;
Ein Liedchen saß auf meinen Lippen,
Und aus dem Liedchen ward ein Kuss.

Jetzt ist mein Mädchen fern von mir;
Zum Kusse will mein Mund sich schwellen,
Und aus dem Kusse wird ein Lied.

Fliegt nun, ihr lieben Verse, hin,
Und drückt sie euch an ihre Lippen,
So werdet wieder, was ihr wart!

 

Und wenn auch der Inahlt nicht der nachdenkenswerteste ist: Die Art, wie er sich aus der Form heraus entfaltet, aus Gegensetzung und Weiterführung: Das ist schon ein Hinsehen wert!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert