Ernst Schulze verwendet in „Reiseerinnerung“ eine siebenzeilige Strophe, in der auf einen handelsüblichen, vierzeiligen Aufgesang aus trochäischen Vierhebern ein dreizeiliger Abgesang folgt, der nicht nur die Verslänge wechselt,sondern auch das Metrum: diese Verse sind anapästisch gebaut! Das macht einen Gegensatz, der aufhorchen lässt – die letzte der sechs Strophen:
Also hört‘ ichs rauschend tönen
Aus der Wogen raschem Streit,
Und ich ging mit stillerm Sehnen
Durch die Waldeseinsamkeit.
Was frommen die Klagen!
Du musst es ertragen!
Einst rinnen zusammen die Lust und das Leid.
Wobei der Reim aus V7 den Reim aus V2 und V4 wieder aufnimmt und so die beiden Strophenteile zumindest ein Stück weit wieder zusammenführt. Interessant!