Ein Schlachter steht, das Schlachtmesser
Zwar in der Hand, doch bleibt’s reglos,
Mit weiten Augen tagträumend:
Er sieht sich selbst als Schlachtmesser,
Der Waffen Zahl, des Heers Größe,
Wie oft ein Krieger stirbt, misst er;
Und grinst?! Der Mann erwacht besser …
Selbstverwirrte Gnome
Reime, Metaphern und Zeilen, die seltsam brechen, sind Verstand,
Gänzlich verzichtbarer, nutzt, Dichter! du Ohr und Verstand.
Abendgedicht
Ein letzter Vers durchschaut die Welt,
Ob sich ein nächster finde;
Er bleibt allein. Der Nacht Schwarz fällt
Ihm zu und raunt: Verschwinde.
Eiersuche 2019
„Die Eier, die du suchst, mein Kind,
Gemacht aus Schokolade,
Sind fort, weil sie geschmolzen sind.“
„Mein Vater, das ist schade.“
Den Krebs gefragt
Sage mir, sage mir,
Auskunftfreud’ges Krustentier,
Was bedeutet dir das Leben?
Scheren haben und sie heben!
Trennungen
Herr und Hund bei Tisch
Würstchen fallen hin zum Grund,
Un- vom Menschen, gleich bemerkt
Hat sie scharfen Blicks der Hund,
Der herbeikommt und sich stärkt.
Und wieder
Ein Vers zerplatzt – zuviel, Dichter! des Sinns bliest du im Wahn hinein.
Bewegungsstudie
◡ — ◡ —, ◡ — — ◡
Ein Hirn, in dem ein Vers groß wird,
Hat gut zu tun – nach Klang suchend
Im Silbentopf, nach Sinn stöbernd
Im Wörterschrank durchwühlt alles,
Und findet nichts, und wächst trotzdem
Zur Schönheit auf der Wahrsprecher;
Doch legt er nichts zurück, räumt nichts
Vom Ausgeräumten ein, lässt es
Des Hirns Problem sein. Leis seufzend
Schafft’s Ordnung, schafft erneut Ordnung,
Und einmal noch; zur Tür geht’s dann
Und macht sie auf, hinaus stößt es
Den Vers, dass er die Welt sehe;
Und sie ihn.