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Ohne Titel

Nicht zu fassen die Flut der stets sich vermehrenden Wörter,
Nicht zu fassen: warum reden, was keinem besteht?

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Einerseits

Wessen der Mensch sich erinnert? Des anderen immer – ein Händler,
Der nimmt, der nichts verdient, der gibt,
Tauscht, das Vergessen! ihm um.

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Andererseits

Schwerhinwandelnd kommt (ihm drückt die Schultern Geheimes)
Zum Ende das Gedicht und sagt
Nichts dann; und niemand, der’s hört.

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Adler und Huhn

Auf in den Himmel zu steigen verlangt es
Wieder den Adler; „Begleite mich, Huhn!“,
Ruft er begeistert hinab – da bedankt es
Freundlichen Tons sich: „Dein herrliches Tun
Könnte, es lässt die Natur sich nicht zwingen!
Nie mir gelingen;
Der Himmel ist des Adlers Pflicht,
Das Huhn verlässt den Boden nicht.“

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Verirrung

Immer von neuem fügt
Klang im Gedicht sich an Klang,
Sinn sich an Sinn – und lügt,
Schön wie Sirenengesang;
Mensch, von Odysseus gerügt,
Weil dir die Flucht nicht gelang
Vor dem dich lockenden Reim:
Lass ihn, und kehre heim!