Das Königreich von Sede (78)

Schemel schaut auf seine Hände,
Schaut auf seine leeren Hände:
Keine Laute, drauf zu spielen,
Keine Schrift, darin zu lesen,
Teller nicht und Flasche nicht –
Nur die alten Narrenhände,
Blaugeädert, dürr und knochig,
Unbeschäftigt ihm im Schoß.

Schemel lächelt und erhebt sich,
Geht zum Schlosstor und durchschreitet’s,
Kommt zum Graben, wo die Frösche
Springen auf der Jagd nach Fliegen,
Nützlich sind die Glieder ihnen,
Nimmermüde Arm wie Bein …

Schemel späht nach einer Fliege,
Und, wie er’s in ferner Jugend
Gerne tat, mit beiden Händen
Unversehrt sie zu umfangen
Sucht er, und gelingt’s, zum Ohr hin
Sie zu heben, und jetzt hört er
Wütendes Gebrumm: Ich bin!

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