Dichterlos
Wenn ich die Lerche sehe, wie sie langsam
Mit süßem Sang sich in die Lüfte hebt,
Und dann schnell abwärts zu dem Boden stürzt:
So macht’s mich traurig. – Mühsam schwingt der Dichter
Wohl auch sich auf zu höhern Regionen,
Doch zieht das Leben schleunig ihn zurück;
Er bleibt ein Mensch und haftet an dem Boden!
Inwieweit das Dichterbild, das Heinrich Joseph von Collin hier schildert, heute noch gültig ist – „höhere Regionen“ -, lasse ich dahingestellt; bemerkenswert ist, wie der sieben Blankverse lange Text die beiden inhaltlichen Hälften auf jeweils genau dreieinhalb Verse verteilt! „Zu dem Boden“ und „an dem Boden“ klingen dabei ein wenig „metrumsgezwungen“ ….