Wer sich in den Vor-Internet-Zeiten für historische Schachbücher interessierte, für den war die „Edition Olms“ ein Segen: Dort erschienen in den 1980ern Nachdrucke wichtiger, aber lange vergriffener Werke, darunter auch der „Alexandre“, eine Problemsammlung aus dem 19. Jahrhundert, der, da sie viele Fehler enthielt bezüglich der Verfasserschaft der Aufgaben, „Der gereinigte Alexander“ von Oskar Korschelt beigebunden war. Darin wiederum findet sich in Bezug auf eine Aufgabe des „Alexandre“ diese Bemerkung:
„Diese Stellung hat Al. Lewis, Oriental Chess 30 entnommen, sie stammt aus Zuylen van Nyevelt, La Supériorité, Campe 1793 S. 49 Fig 102-4. (…) Dies ist übrigens das originellste Schachbuch, das mir bis jetzt vorgekommen ist. Mitten im Schachtext am Ende einer Zeile, ohne den letzten Satz zu beendigen, bricht Graf Zuylen van Nyevelt, Staatsrat der Generalsstaaten, ab und beginnt eine Abhandlung, die im ersten Teile die Heilung der Nervosität durch Langeweile und geistige Konzentration behandelt, im zweiten Teile gibt er theologische Erörterungen und im dritten Teile bespricht er militärische Fragen. Dann hebt der Schachtext bei dem unvollendet gebliebenen Satze wieder an, als wäre nichts gewesen.“
Das sind so die Bücher, die auf immer im Gedächtnis bleiben – obwohl man sie nie gelesen hat …