Das Königreich von Sede (104)

Längst ist es dunkel in Sede, im Schloss und am Graben ist’s dunkel,
Still auch, in Kammern und Hof kein Laut; still stehen die Wachen
Hoch auf den Turm und schauen, gestützt auf die Speere, ins Dunkel,
Immerzu blind, und sie lauschen: Von dort, wo das Dunkel ein Nichts ist,
Her aus den Bäumen des alten Walds erreicht sie ein Schrei, kurz,
Kaum vernehmbar, doch voll der wissenden Trauer, und fort schon;
Dunkel erneut und Stille, und nicht bemerkt auf dem Turm man
Pulverfass, den Seher – ein Dunkel, den Dunkeln befreundet,
Tritt aus dem Tor er und geht, die Grübeleule zu suchen.

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